Mit einem alten Haus kauft man auch alte Bausubstanz – Das haben wir gemerkt, als wir Hausschwamm entdeckten, auf seltsame Statik und Wände aus Schlackesteinen stießen. Wir haben das alles angepackt und sind trotz der Mehrkosten nicht wirklich viel von unserem Finanzierungsplan abgewichen.
Aber leider kommt man dann eben doch manchmal an Grenzen, die so nicht vorhergesagt waren. Denn nachdem uns beim Kauf gesagt wurde, dass das Dach 10 Jahre noch gut durchhält, wurde diese Zeitspanne in der ersten Bauphase immer kleiner. Je mehr Fachleute umso genauer drauf geguckt haben, desto geringer viel die Schätzung aus: Aus 10 Jahren wurden 5; Aus 5 Jahren wurden 3. Und schlussendlich mussten wir uns Mitte letzten Jahres der Wahrheit stellen, dass 2024 das Dach gemacht werden muss, weil danach die Baukosten immer höher und die möglichen Schäden immer gravierender ausfallen könnten.
Also haben wir wieder Kontakt aufgenommen. Zu unserem Architekten, zu einer Firma (die unser Haus und das Prinzip von Hausprojekten kennt und auch schon gerne mit uns gearbeitet hat), zum Denkmalamt, zur Bank. Wir haben gemeinsam die Schritte bis zum Baubeginn geplant, Förderanträge geschrieben und Finanzierungskonditionen ausgehandelt. Und wir wären nicht das Luftschlosz mit der alten Villa, wenn es nicht noch eine Überraschung gegeben hätte!
Da das Haus nämlich eine Weile leer stand, bevor wir uns seiner annahmen, hat es als Unterschlupf für viele tierische Mitbewohner geboten: Fledermäuse und verschiedene Vogel sind heimisch in unserem Garten und nutzen die vielen Verschachtelungen unseres doch etwas außergewöhnlichen Daches als Rückzugsort.
Und weil uns nicht nur der Mensch als Erdenbewohner am Herzen liegt, sondern auch alles andere, was kreucht und fleucht, freuen wir uns darauf, dem Naturschutz entgegenzukommen, indem wir ein Gutachten zum Artenbestand machen lassen und dann einen Ausgleich für unsere fliegenden Mitbewohnies schaffen in Form von ausreichend vielen Nist- und Fledermauskästen. 🦇🦉
Was wir aber auch gemerkt haben: Die Kosten für das Dach werden höher als erwartet, teilweise weil die Baukosten allgemein nach wie vor hoch, teilweise weil die Bankkredite teurer sind. Und teilweise weil wir diesmal kaum mit anpacken und damit Kosten durch Selbstausbeutung einsparen können. Leckeren Kaffee und bestes Essen zur Verfügung zu stellen bringt uns auch leider nur Sympathiepunkte, aber keinen Rabatt.
Zwar könnten wir die benötigte Summe bei der Bank bekommen, müssten dann aber die Mieten deutlich anheben, was sich 1. schlecht mit dem Ziel, den Mietspiegel nicht anzuheben, verträgt und 2. nicht jede:r im Haus leisten kann.
Und nun kommt der kleine Teaser zum Tragen, der in der Überschrift anklang: Wir brauchen eure Hilfe. Manche von euch haben schon ein Nachrangedarlehen bei uns. Dabei handelt es sich um einen Kredit von einer Privatperson (oder anderen Hausprojekten) an uns. Ein solches Darlehen sorgt dafür, dass wir weniger Geld von der Bank leihen müssen und somit massiv an Kosten einsparen.
Für euch hat es auch Vorteile: Ihr könnt euch dann sicher sein, dass euer Geld für einen sinnstiftenden, gesellschaftsförderlichen Zweck verwendet wird, bis ihr es wieder braucht; Ihr bezahlt kein Verwahrentgeld und bekommt sogar bis zu 1,5% Zinsen (wenn ihr wollt). Einmal im Jahr kommt der Zinsbrief mit allen Infos, was wir so machen, wie der Stand ist oder was wir als Haus auch politisch auf die Beine gestellt haben.
Bei allen Finanzgeschichten gibt es auch Risiken, so auch bei uns: Nachrangdarlehen bedeuten, wie der Name schon verrät, dass wenn wir insolvent gehen sollten, erst die Bank ihr Geld bekommt, dann die Handwerker*innen und dann die Darlehensgeber*innen und für den Fall, dass wir ohne das jeweilige Darlehen zahlungsunfähig würden, dürfen wir es nicht zurückzahlen.
Wir tun allerdings auch viel, um den worst case zu vermeiden: Durch die Sanierung und das neue Nutzungskonzept schaffen wir gerade sehr viel Wert; die Darlehen sind mit Kündigungsfrist oder Befristung; wir haben eine extrem kompetente Arbeitsgruppe für die Finanzen, sodass immer mehrere Leute die Verantwortung tragen und ein Auge auf die Kalkulation haben; unsere Finanzplanung sieht eine jährlich Rückzahlung vor; der Hausprojekte-Plan ist darüber hinaus immer, ein auslaufendes Darlehen mit einem Neuen zu ersetzen.
Wenn ihr euch nun angesprochen fühlt und etwas Geld habt, das gerade nur rumliegt, oder jemanden kennt, dem es so geht: Bitte meldet euch bei uns per Mail oder schreibt uns persönlich an.
Es danken euch Vögel, Fledermäuse und die Luftikusze.